Spezialkupon-Marken der Währungsreform 1948

   


Spezialkupon-Marken (der Währungsreform) 1948

 

Die Währungsreform 1948 in der Sowjetischen Besatzungszone

In der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) bestand aus den gleichen Gründen wie in den Westzonen Bedarf an einer Währungsreform. Sie wurde daher auch spätestens seit 1947 in der SBZ politisch und in den Medien diskutiert und unabhängig von den Westzonen vorbereitet. Mitte Juni 1948 waren die Vorbereitungen in der SBZ aber noch nicht abgeschlossen. So waren bis dahin im Gegensatz zur Trizone (drei alliierten West-Zonen) weder die nötigen Rechtsnormen verfasst noch beispielsweise neue Noten und Münzen hergestellt worden.

Durch die Einführung der D-Mark der Bank deutscher Länder in den westlichen Besatzungszonen drohten RM in größerer Menge in die Sowjetische Besatzungszone (SBZ) einzuströmen, was einen starken Überhang und so eine galoppierende Inflation hätte auslösen können. Aus diesem Grund ließ die Sowjetische Militäradministration in Deutschland (SMAD) zunächst den gesamten Fußgänger-, Personenzug- und Pkw-Verkehr zwischen den Westzonen und Berlin unterbinden und den Güterverkehr auch auf den Wasserwegen streng kontrollieren.

Dabei sollen Schmuggler entdeckt worden sein, die mehrere 100.000 Reichsmark bei sich führten. In den ersten fünf Tagen sollen dennoch etwa 90 Millionen Reichsmark in die Sowjetzone gesickert sein. Außerdem ließ der Oberste Chef der SMAD und Oberkommandierende der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland Marschall Sokolowski am 22. Juni 1948 der amtierenden Oberbürgermeisterin Groß-Berlins Louise Schroeder und ihrem Stellvertreter Ferdinand Friedensburg den Befehl überreichen, in der gesamten Stadt nach einer mit Datum vom 21. Juni 1948 durch die Deutsche Wirtschaftskommission erstellten Liste von Maßnahmen ebenfalls eine Währungsreform umzusetzen.

Kurz vor Mitternacht desselben Tages scheiterten dann die seit Monaten in einem Unterausschuss des Alliierten Kontrollrats geführten Verhandlungen endgültig, eine gemeinsam kontrollierte Währung in Deutschland einzuführen, an einem sowjetischen Veto. In derselben Nacht wurde die von der SMAD angeordnete Währungsreform über den Berliner Rundfunk veröffentlicht. Da anders als in der Trizone neue Geldnoten für die Deutsche Mark der Deutschen Notenbank (Ostmark) noch nicht vorlagen, wurden die bisherigen RM-Scheine als Notlösung mit kleinen Wertaufklebern in der Größe einer halben Briefmarke versehen („Klebe-“ oder „Tapetenmark“) und ab dem 23. Juni 1948 in der SBZ und in Gesamtberlin in Umlauf gebracht.

Zunächst wurden je Person 70 Mark im Verhältnis 1 RM : 1 Deutsche Mark (der Deutschen Notenbank) umgetauscht. Neu gedruckte Banknoten der Deutschen Mark (der Deutschen Notenbank) wurden erst ab 24. Juli 1948 in Umlauf gebracht. RM-Münzen unterhalb einer Mark blieben noch länger in Umlauf, hatten aber nur noch ein Zehntel ihres Wertes.

Das führte zu dem Kuriosum, dass die im Westen ungültig gewordenen in RM notierenden 50-Pfennig-Stücke von Kennern der Verhältnisse gesammelt und an die Verwandtschaft in der SBZ geschickt wurden, wo sie wenigstens noch fünf Pfennige in Deutscher Mark (der Deutschen Notenbank) wert waren.