 | Der Friedensrat der DDR war eine gesellschaftliche Organisation, die statutengemäß für den Weltfrieden, Entspannung, für friedliche Koexistenz von Staaten unterschiedlicher Gesellschaften, für Abrüstung, Freiheit, nationale Unabhängigkeit und für die Abschaffung von Neokolonialismus, Rassismus und für antiimperialistische Solidarität eintrat.
Ihm gehörten etwa 300 Personen an, Funktionäre der SED, der Blockparteien und Massenorganisationen der Nationalen Front, sowie Personen aus dem kulturellen und politischen Leben, und aus den Kirchen.
Der Friedensrat der DDR war Mitglied des Weltfriedensrates und. Signet des Friedensrates war die in der DDR allgegenwärtige Friedenstaube Picassos, während die staatsunabhängigen kirchlichen Friedensgruppen der DDR der 1980er Jahre das Motiv „Schwerter zu Pflugscharen“ verwendeten.
Aus dem Organisationskomitee und aus dem Kreis der Tagungsteilnehmer für den 1. Weltfriedenskongress 1949 wurde am 10. Mai 1949 das Deutsche Komitee der Kämpfer für den Frieden gebildet, aus dem der Friedensrat der DDR hervorging.
Sein Name wurde mehrfach geändert:
- Am 10. Mai 1949; Konstituierung in Berlin als Deutsches Komitee der Kämpfer für den Frieden.
- Im Dezember 1950; Deutsches Friedenskomitee.
- Im Januar 1953; Deutscher Friedensrat.
- Im Juni 1963; Friedensrat der DDR.
- 1990 - Der Friedensrat wurde im wiedervereinten Deutschland als Deutscher Friedensrat e. V. neu gegründet.
Im „Friedensrat“ war die partei- und regierungsnahe „Friedensbewegung“ institutionell gebunden. Seine politische Zielrichtung war „antiimperialistisch“ und die Gegnerschaft zur NATO. Der Friedensrat war von der SED gesteuert und unterlag Weisungen aus dem Politbüro. Angeleitet wurde der Friedensrat bis 1981 vom Politbüromitglied Albert Norden. Mitarbeiter des Friedensrats wurden vom MfS (Referat II, Hauptsachgebiet 2) verstärkt kontrolliert. Kritik an der Rüstungs- und Verteidigungspolitik der Sowjetunion und des Warschauer Paktes war ihm ebenso wenig möglich, wie ein Eintreten für Menschenrechte im Ostblock.
Mit dem Erstarken der oppositionellen Friedensbewegung, die von der SED als "störend" und "friedensfeindlich" bezeichnet wurde, geriet der Friedensrat ins politische Abseits. Der Friedensrat finanzierte sich durch staatliche Mittel und über Spenden. Der Friedensrat organisierte oder beteiligte sich unter anderem an folgenden Aktivitäten:
- z.B. Aktionen zu den jährlichen Weltfriedenstagen;
- Unterschriften-Kampagne für den am 19. März 1950 verabschiedeten Stockholmer Appell zur Ächtung der Atomwaffen,
- Teilnahme an Friedenskonferenzen, 1953 in Budapest, 1954 und 1956 in Stockholm, 1955 in Helsinki, 1957 in Tokio und 1958 in Prag,
- Organisation des Weltfriedenstages 1984 in Ost-Berlin;
- In den 1970er-Jahren Beteiligung in der Bewegung Free Angela zur Befreiung der kommunistischen Bürgerrechtlerin Angela Davis (USA) aus dem Gefängnis.
|  |