 | In der zweiten Januarhälfte 1946 entstanden Kulturausschüsse von KPD und SPD in allen Ländern und Provinzen der SBZ.
Es bildete sich ein "Kulturausschuss der Arbeiterorganisationen", dem auchVertreter desFDGB angehörten. Neben anderen Aufgaben, z.B. Neulehrergewinnung oder Fortführung der Jugendweihetradition, setzte sich der Ausschuss Anfang Februar 1946 für eine Wiederbelebung der Volksbühne, der Fortführung der Traditionen vor allem des verbilligten Theaterkartenverkaufs ein.
Im Verlaufe des Jahres 1946 bildeten sich in verschiedenen Gebieten der SBZ als Neugründungen die Volksbühnen heraus. So wurde 1946 die "Volksbühne der Provinz Sachsen" gemeinsam von Kulturbund und FDGB als Besucherorganisation geschaffen. Es wurden Spieltruppen zusammengestellt, die auch die Dörfer erreichen sollten. Schließlich erteilte die SMAD am 15. Januar 1947 die Lizenz zum Wiederaufbau und zur Reorganisation der Volksbühne Berlin.
Bald zeichnete sich ab, dass die Volksbühnenbewegung keine eigenständige, unabhängige Volksbewegung sein würde. Sowohl FDGB als auch Kulturbund sorgten für den notwendigen "Druck". Ein neuer mitgliedsstarker Volksbühnenverein sollte nicht nur für einzelne Mitglieder, sondern auch für Betriebsgruppen ins Leben gerufen werden und nicht nur auf das Theater allein beschränkt sein. Er sollte auch Literatur, bildende Kunst, Tanz usw. erfassen.
Die Grundlage bilden die Volksbühnenvereine an allen Orten, an denen einige Theater, Orchester etc. vorhanden sind. Von dort dehnten sie sich weiterhin auf Orte aus, die über einen geeigneten Saal verfügen. FDGB und Kulturbund kamen überein, die bislang im Orts- und Landesmaßstab bestehenden Volksbühnen im "Bund Deutscher Volksbühnen" zusammenzuschließen.
Mit der Bildung der DDR 1949 war auch für die Volksbühne eine neue Situation entstanden. Sie beschloss deshalb am 14. Januar 1950, "dass die Führung und die wirtschaftliche Sicherstellung der Theater in Zukunft ausschließlich Sache des Staates ist und übergab ihre Theater der öffentlichen Hand.
Im Frühjahr 1950 fanden Delegiertenversammlungen in den Ländern statt. Im Juni 1950 führte der Bund Deutscher Volksbühnen den "Deutschen Volksbühnentag 1950" durch, in dessen Mittelpunkt eine Konferenz der Delegierten aus den Landesverbänden stand. Aufgabe war es, die Volksbühne von der reinen Theaterbesucher- Organisation zu einer kulturellen Massenorganisation zu machen.
Auf dem ersten Theaterkongress der Staatlichen Kommission für Kunst und des Büros für Theaterfragen im Januar 1953 wurde mitgeteilt, dass die Volksbühne ihre Aufgabe, die Werktätigen an das Theater heranzuführen, erfüllt habe. Auf der zentralen Delegiertenkonferenz der "Deutschen Volksbühne" im Januar 1953 in Magdeburg stimmten die Teilnehmer der Einstellung der Tätigkeit der "Deutschen Volksbühne" mit Beendigung der Spielzeit 1952/53 zu.
Im Februar 1953 erfolgte die Auflösung des Verbandes der Volksbühnen nachdem die SED im Oktober 1949 auf ihrer II. Parteikonferenz im Juli 1952 erklärte, die Grundlagen des Sozialismus in der DDR zu schaffen. |  |