Gesellschaft für Sport und Technik (GST)

  


Gesellschaft für Sport und Technik

Die Gesellschaft für Sport und Technik (GST) war eine Massenorganisation zur vormilitärischen Ausbildung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen beiderlei Geschlechts. Sie wurde gegründet durchdie Regierungsverordnung vom 07.08.1952 als "Körperschaft des öffentlichen Rechts". Der Beitritt zur GST war formell freiwillig für Jugendliche ab 14 Jahre möglich.

Die GST unterstand bis zum 01.03.1956 dem Innen- und danach dem Verteidigungsministerium, das auch die hauptamtlichen Funktionäre besoldete. Die Aufgabe der Gesellschaft für Sport und Technik war es, ihren Mitgliedern "militärische Grundkenntnisse auf dem Gebieten des Schieß-, Gelände-und Flugsportes (Segel-, Motorflug und Fallschirmspringen), Motor- und Seesport (seemännisch, technisch, Tauchsport), Radiosport (fernsprechen und -schreiben sowie funken) und Modellsport (Flug-, Schiffs-, Automodellbau) als Massensport zu vermitteln".

Zum sportlichen Leistungsvergleich veranstaltete die GST ab 1970 regelmäßige Wehrspartakiaden welche jährlich auf Kreisebene, alle zwei Jahre auf Bezirksebene und alle fünf Jahre auf Landesebene statt fanden. Des Weiteren veranstaltete die GST internationale Wettkämpfe, führte Rekordlisten sowie eine eigene Sportklassifizierung und vergab Auszeichnungen für sportliche Leistungen und Abzeichen für Leistungsprüfungen in fast allen Sportarten.

Seit mit dem Schuljahr 1978/79 der Wehrkundeunterricht als Pflichtfach eingeführt worden ist, wurde auch die vormilitärische Ausbildung durch die GST fester Bestandteil der Lehrpläne. Diese Ausbildung fand sowohl während des Unterrichts als auch in der Freizeit statt. Darüber hinaus wurden länger andauernde Lehrgänge in speziellen Ausbildungslagern der GST durchgeführt. Die Mädchen erhielten eine Ausbildung in Zivilverteidigung, die Jungen eine umfassten wehrpolitische Bildung, Gelände- und Schießausbildung, Körperertüchtigung, Exerzier-, Schutz- und Sanitätsausbildung.

Mit dem Ende der DDR wurde die Gesellschaft für Sport und Technik im Frühjahr 1990 aufgelöst.