Sozialhilfe Groß-Berlin



Sozialhilfe Groß-Berlin

Die Sozialhilfe Groß-Berlin wurde im Winter 1945/46 von dem parteilosen Mediziner Theodor Brugsch (1873-1963) gegründet.

Im Vordergrund der Arbeit stand zunächst der Kampf gegen die Wintersnot. Laut Satzung verstand sich die Sozialhilfe Groß-Berlin als antifaschistische, überparteiliche und überkonfessionelle Hilfsorganisation, die sich in einen Zentralausschuss und mehrere Bezirkskomitees gliederte. Im März 1948 berichtete Brugsch, dass in Berlin 19 Bezirkskomitees entstanden seien.

"Angesichts der Konkurrenz zwischen Arbeiterwohlfahrt und Volkssolidarität", so Brugsch, "drängt sich der Verdacht auf, dass SED und SMAD mit der Sozialhilfe Groß-Berlin eine scheinbar neutrale Ersatzorganisation präsentieren wollten, die die Funktion der Volkssolidarität im Westteil der Stadt ausüben und ein Gegengewicht zur Tätigkeit der Arbeiterwohlfahrt im Ostsektor Berlins bilden sollte."

Mit der Teilung der Stadt nahm die Bedeutung der Sozialhilfe Groß-Berlin ab und die Volkssolidarität gewann im Ostteil der Stadt zunehmend an Einfluss.

In Groß-Berlin waren Ende des Zweiten Weltkrieges die seit 1919 bestehende "Arbeiterwohlfahrt" sowie die "Volkssolidarität" (Gründung der Volkssolidarität" für die sowjetische Besatzungszone am 20. Mai 1945) als Hilfsorganisationen aktiv.

Die konstituierende Konferenz der Volkssolidarität fand am 30. November 1946 in der Schulaula Dunckerstrasse 64 in Prenzlauer Berg statt.

In den westlichen Besatzungszonen war die Arbeiterwohlfahrt, welche am 29. November 1947 von der Alliierten Kommandantur für Groß-Berlin ihre Zulassung erhielt, erfolgreich.

1953 wurden die Feierabendheime "Käthe Kollwitz" und "Schönholz" im Stadtbezirk Pankow, die zuvor der Sozialhilfe Groß-Berlin unterstanden, in die Verwaltung des Magistrates übernommen.