Christlich-Demokratische Union (CDU)

   


Christlich-Demokratische Union

Die überkonfessionelle Partei Christlich-Demokratische Union Deutschlands (CDU) war eine Blockpartei in der DDR.

Die Partei war in Ortsgruppen, Kreisverbände und Bezirksverbände gegliedert. Die Parteimitglieder nannten sich „Unionsfreunde“. Zentrales Organ der Partei war die Tageszeitung "Neue Zeit" aus dem Union Verlag. Außerdem wurden für die Bezirke der DDR fünf spezielle Zeitungen herausgegeben. Den knapp 200 Kreisverbänden kam eine wichtige Rolle zwischen Parteiführung und einfacher Mitgliedschaft zu.Jeder Kreisverband verfügte über einen hauptamtlichen, d. h. besoldeten Kreissekretär. Die übrigen Posten der Kreisvorstände waren ehrenamtlich. Das formal höchste Organ der Kreisverbände, die Kreisdelegiertenkonferenz (KDK), tagte alle zwei bis drei Jahre.Höchstes

Organ der CDU war der Parteitag. Dort wurde der Hauptvorstand gewählt. Dieser wiederum bestimmte das Präsidium und das Sekretariat. Der Parteitag wurde seit 1960 alle vier Jahre einberufen.

Die CDU wurde am 26. Juni 1945 in der Sowjetischen Besatzungszone gegründet. Zu den Gründungsmitgliedern zählten u. a. Jakob Kaiser, Ernst lemmer und der Widerstandskämpfer Andreas Hermes. In der ersten Zeit vertrat die CDU, wie ihre Schwesterparteien im Westen eine christlich-soziale, auf parlamentarisch demokratische Verhältnisse zielende Politik. Sie trat für die Wiedervereinigung Deutschlands ein und stand in ständiger Auseinandersetzung mit der KPD/SED.
Eine gesamtdeutsche CDU konnte es auf Grund der Lizenzbestimmungen der Besatzungsmächte nicht geben. Auf dem Reichstreffen der CDU in Bad Godesberg im Dezember 1945 einigte man sich auf den reichsweit (außer Bayern) einheitlichen Namen CDU. Bis zur Gleichschaltung der Ost-CDU erfolgte Koordinierung der Arbeit der Union im Zonenverbindungsausschuss“.

Die Möglichkeiten, christlich-demokratische Politik in der SBZ umzusetzen, wurden jedoch bereits nach kurzer Zeit unterbunden. Erstes Konfliktfeld war die im Herbst 1945 auf Befehl der Sowjets durchgeführte Bodenreform. Der Vorstand der CDU sprach sich gegen dieses Vorhaben aus. Hermes und Schreiber wurde daraufhin auf Befehl der SMAD als Vorstände abgesetzt.Trotz massiver Repressalien gelang es, einen Aufbau einer Parteiorganisation in der SBZ durchzuführen. Trotz Behinderungen vieler Orts- und Kreisverbände gelang es bei den halbfreien Landtagswahlen im Oktober 1946 ca. 23,1 Prozent der Stimmen zu erreichen.
Mit der Absetzung des demokratisch gewählten Parteivorstandes am 20. Dezember 1947 endete die Möglichkeit der CDU ihre Positionen selbst bestimmen zu können.Vorangegangen war Kaisers aufsehenerregende Rede auf dem 2. Parteitag der CDU in Berlin am 6. September 1947, in der Kaiser forderte, die CDU müsse „Wellenbrecher des dogmatischen Marxismus und seiner totalitären Tendenzen“ seinEnde 1989, mit der Wende, legte die Ost-CDU ihre Rolle als Blockpartei ab.