Verband der Deutschen Presse / Verband der Deutschen Journalisten (VDP / VDJ)

  

 

Verband der Deutschen Presse / Verband der Deutschen Journalisten

Der Verband der Journalisten der DDR (VDJ) war eine Organisation für Jurnalisten, die zunächst unter dem Dach des FDGB der Gewerkschaft Kunst und Schrifttum (und freie Berufe) als berufliche Interessenvertretung und nach Loslösung vom FDGB in den frühen 1950er Jahren ausschließlich als Berufsorganisation der Journalisten in der Deutschen Demokratischen Republik fungierte.

Mit der Loslösung des Verbandes von der Gewerkschaft entwickelte er sich zunehmend zu einem Erziehungs- und Lenkungsorgan der DDR-Staatsführung. Der Verband, in dem etwa 90 % aller DDR-Journalisten organisiert war, hatte circa 8.500 Mitglieder. Etwa 85 % von ihnen waren Mitglieder der SED.

Er gehörte der Nationalen Front der DDR an und war Mitglied der Internationalen Organisation der Journalisten (IOJ) und der Liga der Vereinten Nationen in der DDR.

Der Verband der Journalisten der DDR ging aus dem Nachkriegs-Verband der Deutschen Presse (VDP) hervor, der am 10. Oktober 1945 vom Allierten Kontrollrat genehmigt wurde. Die antifaschistische und prosowjetische Ausrichtung des VDP lässt sich daran erkennen, dass der VDP in der sowjetischen Besatzungszohne auch die Auswahl deutscher Bewerber für das Sowjetische Nachrichtenbüro (SNB) übernahm.

Er betreute die Ausbildung von Journalisten, die einzig an derSektion für Juornalistik derKarl-Marx Universität Leipzig möglich war, und trug die Verantwortung für die Weiterbildung des journalistischen Nachwuchses an der verbandseigenen Fachschule für Journalistik in Leipzig. Er war Vermittlungsinstanz bei der Durchsetzung der medienrelevanten Parteitagsbeschlüsse der SED, staatlichen Gesetze und Verordnungen und nahm Einfluss auf das Auswahlverfahren für Reisen in das nichtsozialische Ausland.

Zugleich betrieb der Verband zahlreiche außenpolitische Aktivitäten und unterhielt Beziehungen zu Organisationen und Journalisten in Europa, Nord-, Mittel- und Südamerika sowie in Afrika und Asien Ihm oblag des Weiteren die Betreuung ausländischer Journalisten in der DDR.

Der VDJ war Organisator oder Mitorganisator aktueller Aktivitäten, z. B. am 24. März 1953 der Arbeitstagung der Filmkritiker und Redakteure der DDR im Haus der Presse in Berlin. Hauptreferat: Sepp Schwab, „Die Filmkritik in unserer Presse und Maßnahmen zu ihrer Verbesserung“. Veranstalter:Staatliches Kommitee für filmwesen und Verband der Deutschen Presse.

Verband der Sprachmittler

In der DDR-Terminologie wurde dieser Begriff eingeführt, um die Berufsgruppe der Dolmetscher und Übersetzer zu bezeichnen. International wird diese Berufsgruppe meist einheitlich benannt, so zum Beispiel im Englischen als translator (obwohl für den Dolmetscher auch interpreter möglich ist), im Russischen ist die einheitliche Bezeichnung переводчик.

Die erste Vereinigung erfolgte, aus welchen Gründen auch immer, als Sektion des Verbandes der Journalisten (VDJ) der DDR bereits Anfang der 60er Jahre (wahrsch. 1962). Der Name dieses Verbandes lautete „Sektion Dolmetscher und Übersetzer“, später wurde daraus die Vereinigung der Sprachmittler der DDR (VdS) beim VDJ. Erst nach der Wende wurde dieser Berufsverband selbständig und gleich wieder abgewickelt.