Deutsche Agrawissenschaftliche Gesellschaft



Deutsche Agrawissenschaftliche Gesellschaft (DAG)

1960 fand in Halle/Sachsen die Gründung der „Deutschen Agrarwissenschaftlichen Gesellschaft“ (DAG) statt. Sie war die wissenschaftliche Gesellschaft für Hoch- und Fachschulkader der Land-, Forst- und Nahrungsgüterwirtschaft, wissenschaftliches Personal in staatlichen und wirtschaftsleitenden Organen, Instituten, Bildungseinrichtungen sowie gesellschaftlichen Organisationen.

Durch die Bildung von Kreisverbänden, vermutlich initiiert von den Kreislandwirtschaftsschulen und dem Institut für Agrarökonomie organisiert, begannen diese ihre Tätigkeit auf Kreisebene.

1973 änderte die DAG ihren Namen und nannte sich „Agrarwissenschaftliche Gesellschaft
der DDR“ (AWIG). Hochgestellte Wissenschaftler und führende Persönlichkeiten des Staates und der Wirtschaft traten jährlich mehrmals bei Konferenzen und Bildungsveranstaltungen auf Bezirks- und Kreisebene als Referenten auf.

Bezirks- und Kreisverbände gaben ein Bildungsprogramm heraus und führten auf dieser
Grundlage die Veranstaltungen durch. Neben Bildungsveranstaltungen trat die Arbeit der Betriebsgruppen und AWIG-Mitglieder zu Maßnahmen des wissenschaftlich-technischen Fortschritts (WTF) immer mehr in den Vordergrund.

Die Kreisvorstände übertrugen an einzelne Betriebsgruppen Aufträge zur Realisierung
von Maßnahmen des WTF, die nach ein bis drei Jahren beim Kreisvorstand abzurechnen
waren. Die staatliche Leitung unterstützte diese Initiativen mit Geld und kleinen Anerkennungen. Die Mitglieder- und Betriebsgruppenzahl wuchs im Laufe der Jahre. Ende 1989 zählte der Kreisverband Anklam z.B. 607 Mitglieder in 40 Betriebsgruppen. 95 % der landwirtschaftlich ausgebildeten Hoch- und Fachschulkader gehörten der Agrarwissenschaftlichen Gesellschaft an.

Eine wichtige Informationsquelle für die Mitglieder bot die Landwirtschaftsausstellung der DDR „agra“ in Leipzig-Markleeberg. Diese zentrale Ausstellung wurde 1956 ins Leben gerufen und fand jeweils im Juni/Juli statt. In den ersten Jahren war sie mit einer Garten- und Blumenschau verbunden. Sie umfasste den gesamten Bereich der Land- und Forstwirtschaft einschließlich Technik, Wissenschaft und Versuchsflächen.